In vielen Städten und Gemeinden fehlen geeignete Freiräume für Kinder und Jugendliche. Diese unerlässlichen Orte der Begegnung und des gemeinsamen Verweilens sind immer seltener zu finden. An ihre Stelle treten defensive Stadtmöblierungen und kommerzielle Sitzgelegenheiten in Cafés, die nur für zahlende Kunden und Konsum bestimmt sind. Die Folge ist eine zunehmende Marginalisierung junger Menschen im öffentlichen Raum, die sich oft unerwünscht und ausgeschlossen fühlen.
Die Stadtentwicklung scheint nur primär um den Konsum und das Auto herum organisiert zu sein. Unsere Städte sind mit Geschäften, Cafés und Parkplätzen übersät, die auf zahlende Kunden ausgerichtet sind. Es ist an der Zeit, dass wir uns fragen: Wo bleibt der Raum für unsere Kinder und Jugendlichen?
Diese Entwicklungen sind nicht nur ungerecht, sie sind auch kurzsichtig. Kinder und Jugendliche sind ein integraler Bestandteil unserer Gesellschaft. Ihre Bedürfnisse zu ignorieren oder sie als Störfaktoren zu betrachten, ist ein Fehler, der uns allen schadet. Schließlich sind sie die zukünftigen Träger unserer Kultur, unserer Wirtschaft und unserer Gemeinschaften.
Es ist bekannt, dass herkömmliche Jugendzentren und Gemeinschaftseinrichtungen nicht immer ausreichend verfügbar oder zugänglich sind. Ähnlich sieht es mit öffentlichen Einrichtungen wie Bolzplätzen aus, die oft rar und schlecht gepflegt sind. Darüber hinaus werden junge Menschen in bestimmten Fällen sogar aktiv von öffentlichen Plätzen verdrängt, wie eine kürzliche ZDF-Berichterstattung zeigt.
Dabei ist dieser Klassiker - die Jugendlichen abends auf dem Kinderspielplatz - ein Symptom unserer nicht mehr zeitgemäßen Stadtplanung. Denn dies ist oftmals der einzig verbliebene Ort, der alle Bedingungen erfüllt. Man kann dort kostenlos eine längere Zeit verweilen und eine gute Zeit mit seinen Freunden verbringen.
Eine Studie der University of California, hat die Bedeutung von öffentlichen Räumen für die Jugendlichen hervorgehoben und betont, dass Jugendliche in die Planung und Gestaltung dieser Räume einbezogen werden sollten. Die Studie belegt, dass diese Räume wichtige Orte für junge Menschen sind, um zu gesunden und produktiven Mitgliedern der Gesellschaft heranzuwachsen. Sie unterstreicht auch, dass alle Jugendlichen das Recht haben, öffentliche Außenbereiche ohne Vorurteile oder Konsequenzen zu nutzen und zu bewohnen.
Dem können wir nur zustimmen. Wer einmal an seine eigene Kindheit und Jugend zurückdenkt, an die Orte, an denen man eine prägende Zeit mit Freunden verbracht hat, der versteht schnell, wie wichtig solche Räume verschiedenster Art sind. Hierbei ist es jedoch wichtig, dass jene Räume den Bedürfnissen der aktuellen Jugend gerecht werden und nicht von Erwachsenen geplant werden, die keinen direkten Bezug zu den kontemporären Bedürfnissen haben.
Es gibt weltweit erfolgreiche Beispiele für Räume, die speziell für junge Menschen gestaltet wurden. Der Esplanade Youth Plaza in Fremantle, Westaustralien, der Factoria Joven (Jugendfabrik) in Spanien, und das Block By Block-Programm, das weltweit durchgeführt wird, sind Beispiele für die Einbeziehung von Jugendlichen in die Planung und Gestaltung von öffentlichen Räumen.
Andere Programme wie das Public Workshop / TinyWPA in Philadelphia und The Alley Project in Detroit betonen die Rolle der jungen Menschen als aktive Gestalter ihrer eigenen öffentlichen Räume und Gemeinschaften. Diese Projekte demonstrieren, wie durch die Einbeziehung junger Menschen in den Entwurfsprozess eine stärkere Bindung zu den geschaffenen Räumen und eine höhere Wertschätzung für die Gemeinschaft entstehen kann.
Es ist an der Zeit, dass wir die Bedürfnisse unserer Kinder und Jugendlichen in der Stadtplanung ernst nehmen. Sie sind nicht nur die Zukunft unserer Gesellschaft, sie sind auch ein Teil unserer Gegenwart. Ihre Stimmen und Bedürfnisse müssen in den Planungs- und Gestaltungsprozess unserer öffentlichen Räume einbezogen werden. Denn nur so können wir lebenswerte Städte für alle schaffen, unabhängig vom Alter oder sozialen Hintergrund.
Es ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, es ist auch eine Frage der Nachhaltigkeit und Lebensqualität. Öffentliche Räume, die allen Bürgern offen stehen und in denen sich alle wohlfühlen, sind entscheidend für die soziale Kohäsion und das Wohlbefinden unserer Gesellschaft.
Lasst uns also daran arbeiten, unseren Kindern und Jugendlichen die Räume zu geben, die sie brauchen und verdienen - nicht nur für ihr eigenes Wohl, sondern für das Wohl von uns allen.
Inklusive Stadtplanung und Freiräume für Kinder und Jugendliche sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für das Wohl unserer Gesellschaft. Lasst uns unsere Städte und Gemeinden zu Orten machen, die für alle offen und einladend sind und ein hohes Maß an Lebensqualität bieten, unabhängig von Autos und Konsum. Denn nur so können wir eine lebenswerte Zukunft für uns alle schaffen.
Titelbild von Matteo Paganelli.
Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz (GPT-4) erstellt.
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