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Der Fujitsu Futro S400 als Mini-Server für Zuhause
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Der Fujitsu Futro S400 als Mini-Server für Zuhause


Software • von Sven Reifschneider • 23. Oktober 2013 • 6 Kommentare
Dieser Artikel ist schon älter und daher ggf. nicht mehr aktuell. Unter aktuellen Debian-Versionen oder mit moderner Hardware ist dies einfacher zu realisieren. Für Low-Performance reicht da schon ein Raspberry Pi.

Viele wünschen sich für den ein oder anderen Zweck einen kleinen Server zuhause. Die einen downloaden gerne größere Mengen und wollen nicht ihren Tower die ganze Nacht laufen lassen, andere möchten Webseiten lokal testen, eigene Anwendungen aufsetzen, das Haus automatisieren, Medien im Netzwerk bereitstellen oder ein NAS aufsetzen ohne viel Geld auszugeben. Nimmt man nun einen alten PC, so verbraucht dieser viel Strom. Kauft man sich einen ITX-Rechner, kostet das schon einiges. Man sucht also einen leisen und kleinen Rechner ohne viel Leistung, der ein paar Aufgaben übernehmen kann ohne die Stromrechnung in die Höhe zu treiben zu einem moderaten Anschaffungspreis.

Was ist ein Thinclient?

Ein Thinclient ist ein schmaler, kleiner PC, der meist in Firmen verwendet wird, wo ein kleiner PC benötigt wird um auf einen Server zuzugreifen. Somit benötigt man den PC nur als Verbindung oder maximal eine Auftragssoftware läuft darauf. In vielen Möbelhäusern findet man die schmalen Kästen überall. Der Klassiker ist der IBM Netvista N2200, der sehr gerne als Hardware-Firewall verwendet wird, wie dies bei mir lange der Fall war. Doch er bietet kaum Leistung und veraltete Anschlüsse. Ich selbst wollte aber gerne ein Rechner mit ein wenig Leistung haben, am besten komplett passiv, ursprünglich für die Hardware-Firewall IPFire. Nach längerem suchen in Foren kam ich schließlich zum Fujitsu Futro S400. Die Fujitsu Futro Reihe ist eine etwas ältere Thinclient-Reihe, die es für wenig Geld in der Bucht gibt. Aktuelle Angebote belaufen sich auf 19,99€. Ein ausreichender Rechner für 20€, das ist genial!

Der Fujitsu Futro S400

Ein schmales, kleines Gerät, was aufrecht stehen kann und somit kaum Platz weg nimmt. Dazu ein externes Netzteil, wodurch selbst der Netzteillüfter entfällt. Er produziert zwar ein wenig Abwärme, was aber ok ist. Steht er im freien, merkt man das gar nicht. Lediglich wenn er, wie bei mir, in einem Schrank steht, wird die obere Schrankplatte handwarm, mehr passiert aber auch nicht. Leistung und so:

  • 1 GHz AMD Prozessor
  • max. 60 Watt
  • 25cm hoch
  • 256 / 512 MB Ram
  • Speicher via CF-Karte
  • 4x USB (bei mir 2x USB 2.0, 2x USB 1.1)
  • VGA, RS-232, Parallel, PS/2
  • 1 PCI Slot mit Riser-Card
  • Gigabit Ethernet
  • 1 IDE Steckplatz

Also an sich zwar nicht das schnellste und modernste, aber vollkommen ausreichend für einen kleinen Linux-Server ohne rechenintensive Prozesse. Dank CF-Karte ist man auch variabel und günstig in der Anschaffung. Bei mir schafft eine übrig gebliebene 4GB CF Karte bei der noch knapp 2GB frei sind nachdem ich das System aufgesetzt und paar Programme / Skripte installiert habe.

Geräte- und Linux-Installation

Da der S400 gebraucht gekauft wird, dürfte eigentlich alles vorhanden sein. Man kauft sich noch eine CF-Karte z.B. eine Transcend 16GB CF Karte. Eingesteckt, Ram ist in den meisten Fällen schon vorhanden, Strom anschließen und los gehts. Das schöne am S400 ist, dass man über USB booten kann, also einfach ein externes DVD-Laufwerk anschließen, Linux Installations-CD rein und los gehts. Im BIOS (Beim booten entf, F1 oder F2 drücken, hängt vom Modell ab) sollte man vorher noch einmal schauen, dass USB Boot auch aktiviert ist und dass die Bootreihenfolge stimmt. Ich selbst habe mich durch langjährige Erfahrung für ein gewöhnliches Debian Linux entschieden, zumal hier eh immer die aktuelle Installer CD herumliegt. Die Installation läuft wie auf eine gewöhnliche Festplatte. Bei der Paketauswahl habe ich nur die Grundinstallation, Web-, SQL-, SSH- und Dateiserver ausgewählt. Grafische Oberfläche und andere Sachen werden hierfür nicht benötigt und verbrauchen nur Speicherplatz. Dem Installations-Assistenten gefolgt hat man irgendwann ein fertiges Debian Linux auf der CF-Karte am laufen und bei mir lief alles auf Anhieb ohne Probleme (i386 Netinstall-CD).

Wie es nun weiter geht

Der Server ist erfolgreich eingerichtet und läuft lautlos vor sich hin. Dank dem SSH Server kann man sich nun am Windows-PC mittels puTTY auf dem Server einloggen (einfach IP-Adresse eintragen, Port ist wie immer standardmäßig 22). Bei Mac ist die Software bereits dabei, da öffnet man einfach über Programme -> Dienstprogramme -> Terminal den Terminal und tippt folgendes ein: ssh 192.168.0.5 wobei man die IP-Adresse durch die IP-Adresse des Servers ersetzen muss. Im zweiten Teil meiner kleinen Artikel-Reihe zeige ich dann, wie man auf dem kleinen Debian-Server ein günstiges Mini-NAS mit einer externen Festplatte aufsetzt.

Und wie man auf dem Titelbild auch gut sehen kann, passt er wunderbar in einen Schrank, der von der Höhe her für zwei Ebenen Aktenordner geeignet ist, so kann man ihn überall wunderbar unterbringen. Klar gibt es noch kleinere Mini-ITX Rechner mit WLAN und co. aber nicht zu dem Preis, wenn man eine günstige Lösung zum basteln sucht.

Auslastung

root@s400:~# cpufreq-info
cpufrequtils 008: cpufreq-info (C) Dominik Brodowski 2004-2009
Bitte melden Sie Fehler an [email protected].
analysiere CPU 0:
Treiber: powernow-k7
Folgende CPUs laufen mit der gleichen Hardware-Taktfrequenz: 0
Die Taktfrequenz folgender CPUs werden per Software koordiniert: 0
Maximale Dauer eines Taktfrequenzwechsels: 200 us.
Hardwarebedingte Grenzen der Taktfrequenz: 667 MHz - 1000 MHz
mögliche Taktfrequenzen: 667 MHz, 800 MHz, 1000 MHz
mögliche Regler: powersave, userspace, conservative, ondemand, performance
momentane Taktik: die Frequenz soll innerhalb 667 MHz und 1000 MHz.
liegen. Der Regler "ondemand" kann frei entscheiden,
welche Taktfrequenz innerhalb dieser Grenze verwendet wird.
momentane Taktfrequenz ist 667 MHz (verifiziert durch Nachfrage bei der Hardware).
Statistik:667 MHz:99,36%, 800 MHz:0,03%, 1000 MHz:0,61% (12)

Ich hatte soweit ich weiß nie Probleme damit, dass der Prozessor auf 100% läuft. Im Leerlauf (lediglich SQL, Apache und co. am laufen) ist der Prozessor fast gar nicht ausgelastet und komme auf folgende Werte:

root@s400:~# cat /proc/loadavg
0.05 0.05 0.05 1/119 2867

root@s400:~# cat /proc/meminfo
MemTotal: 221976 kB
MemFree: 71236 kB

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Sven Reifschneider
Über den Autor

Sven Reifschneider

Herzliche Grüße! Ich bin Sven, ein technischer Innovator und begeisterter Fotograf aus der malerischen Wetterau, in der Nähe des lebendigen Frankfurt/Rhein-Main-Gebiets. In diesem Blog verbinde ich mein umfangreiches technisches Wissen mit meiner künstlerischen Leidenschaft, um Geschichten zu erschaffen, die fesseln und erleuchten. Als Leiter von Neoground spreng ich die Grenzen der KI-Beratung und digitalen Innovation und setze mich für Veränderungen ein, die durch Open Source Technologie Widerhall finden.

Die Fotografie ist mein Portal, um die flüchtige Schönheit des Lebens auszudrücken, die ich nahtlos mit technologischen Einsichten verbinde. Hier trifft Kunst auf Innovation, jeder Beitrag strebt nach Exzellenz und entfacht Gespräche, die inspirieren.

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6 Kommentare

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18. Juni 2014, 23:26 Uhr
Sven

Als ich den Futro S400 mit 2 Netzwerkkarten und IPFire in Betrieb hatte, habe ich einige male den Stromverbrauch gemessen. Dieser war meist bei circa 20 Watt, was sich auch mit deinen Angaben von anderen Besitzern deckt.
Jetzt mit Debian + externer Festplatte als Samba Share komme ich wenn ich mich recht entsinne auf 20 – 25 Watt.
Somit amortisiert sich das Gerät bei dir wohl relativ schnell, da du 50 Watt sparst.

18. Juni 2014, 22:00 Uhr
Alexander

Vielen Dank Sven !
Das Ergebnis ist supergut für mich.
Bei meiner derzeitigen Konfiguration verweigert IPFIRE den Treiber powernow-k7 für den Geode zu laden, deswegen läuft er ständig auf 1000 MHz obwohl ich für das System eine durchschnittliche CPU Auslastung von 4% habe. Nebst anderen Problemen (uralt Netzteil u.s.w.) saugt meine Konfiguration deswegen 70 Watt aus dem Netz, und mein IPFIRE läuft 24/7.
Laut Angaben von anderen Besitzern des Futro braucht dieser irgendwo zwischen 15 und 25 Watt, ich kann also bei Anschaffung eines Futro S400 mit einer Stromersparnis von knapp 50 Watt rechnen. Damit macht sich der Kauf binnen kurzer Zeit von selbst bezahlt.
Nochmals vielen Dank, hast mir sehr weitergeholfen !!

18. Juni 2014, 17:14 Uhr
Sven

Klar, kein Problem.
Ich habe gestern Abend den S400 neu aufgesetzt, die Daten entstammen also einem paar Stunden alten Debian 7.0. Siehe Ergänzung im Artikel.

lg Sven

17. Juni 2014, 21:55 Uhr
Alexander

Hallo Andi,

ich bin nach wie vor mit meinem S400 zufrieden, nutze ihn aber nicht regelmäßig, hauptsächlich zum testen von Webprojekten mit Webserver, SQL und PHP auf ner ausgelagerten /var Partition auf nem 8GB USB-Stick.
Der Futro S400 hat ja ein 1 Gbit-Interface, dementsprechen hat man ja im Idealfall bis zu 1 Gigabit pro Sekunde. Bevor ich mein Netzwerk auf 1000MBit umgestellt habe, waren es bei mir auch nur so 11-12MB/s, was aber am Netzwerk lag. Mit 1000MBit/s fällt dies jedoch weg und ich habe die Limitierung von USB 2.0. Ich erreiche im Alltag jedoch meist so 14 – 18 MB/s, je nachdem, was sonst noch über die Leitungen läuft. Reicht hauptsächlich aus und Backups laufen eh im Hintergrund, da stört es mich nicht, ob die 1 oder 4 Stunden dauern.

Ein Teamspeak-Server läuft auf dem S400 übrigens auch fehlerfrei, vor paar Tagen mal getestet.

lg Sven

15. Dezember 2013, 15:10 Uhr
Sven

Hallo Andi,

ich bin nach wie vor mit meinem S400 zufrieden, nutze ihn aber nicht regelmäßig, hauptsächlich zum testen von Webprojekten mit Webserver, SQL und PHP auf ner ausgelagerten /var Partition auf nem 8GB USB-Stick.
Der Futro S400 hat ja ein 1 Gbit-Interface, dementsprechen hat man ja im Idealfall bis zu 1 Gigabit pro Sekunde. Bevor ich mein Netzwerk auf 1000MBit umgestellt habe, waren es bei mir auch nur so 11-12MB/s, was aber am Netzwerk lag. Mit 1000MBit/s fällt dies jedoch weg und ich habe die Limitierung von USB 2.0. Ich erreiche im Alltag jedoch meist so 14 – 18 MB/s, je nachdem, was sonst noch über die Leitungen läuft. Reicht hauptsächlich aus und Backups laufen eh im Hintergrund, da stört es mich nicht, ob die 1 oder 4 Stunden dauern.

Ein Teamspeak-Server läuft auf dem S400 übrigens auch fehlerfrei, vor paar Tagen mal getestet.

lg Sven

15. Dezember 2013, 14:59 Uhr
Andi

Hallo Sven,

ein wirkliches tolles Projekt. ThinClients sind meiner Meinung nach die beste Möglichkeit um einen, sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb günstigen, Homeserver zu betreiben. Ich bin auch gerade dabei einen S400 zu erwerben damit ihn dann später ein Freund als Homeserver nutzen kann. Ich persönlich habe mit einem Igel 4210 als Homeserver angefangen, bin aber, aufgrund erhöhter Anforderungen, auf einen HP Microserver N54L umgestiegen.

Mich würde aber dennoch interessieren welche Datenrate du mit z.B. einer externen Festplatte am US B 2.0 über das Netzwerkinterface letztendlich bekommst. Bei meinem Igel 4210 war damals leider bei 12 MB pro Sekunde Schluss, der hatte nur ein 100 Mbit-Interface.

Gruß und frohes Basteln.
Andi