Ein episches Spektakel – Die Eröffnungsfeier der 33. Olympischen Sommerspiele in Paris


Zeitgeschehen • von Sven Reifschneider • 29. Juli 2024 • 0 Kommentare
#kritik #fernsehen #event

Es war eine jener seltenen Nächte, die einem noch lange in Erinnerung bleiben werden: Die Eröffnungsfeier der 33. Olympischen Sommerspiele in Paris am 26. Juli 2024 war ein Ereignis von Weltklasseniveau, wie man es sonst nur aus den USA kennt – etwa von der legendären 50. Halftime Show des Super Bowl, nur in einer anderen Dimension. Auch wenn ich die Veranstaltung nur in 720p50 live in der ARD verfolgen konnte, war die Produktion atemberaubend. Aber seien wir ehrlich: Solch ein Spektakel hätte mindestens Full HD verdient. Es wird Zeit, dass wir endlich auf 4K60p umstellen, um solche Momente in ihrer vollen Pracht zu genießen.

Darüber hinaus hätte ich mich gerne stärker auf das Event konzentriert, statt auf die vielen Kommentare, die den ganzen Abend über zu hören waren. Das ist aber ein generelles Thema im deutschen Fernsehen - hier geht Immersion verloren. Natürlich ist ein gewisses Maß an Kommentaren gut und nützlich, insbesondere wenn man der Sprache des O-Tons nicht mächtig ist. Aber gerade bei Musik-Performances und ähnlichen Momenten wäre es ohne Kommentare deutlich besser gewesen. Schöner wäre es auch, wenn es einen weiteren Audiokanal gäbe, wo der direkte Stream der Veranstaltung zu hören ist. Ein solcher Redeschwall war in vielen Ländern vorhanden und wurde von vielen kritisiert, wie auch bei DWDL: Redeschwall bei der Olympia-Eröffnung: Sprachlos? Von wegen!

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Ein Fest für die Sinne

Schon der Auftakt der Feier entlang der Seine war überwältigend. Die Wahl der Seine als zentrale Bühne war ein brillanter Schachzug, der die Schönheit und das historische Erbe von Paris in den Vordergrund rückte. Von klassischen Elementen wie dem Can Can, bis hin zu modernen Inszenierungen, wie den geköpften Marie Antoinettes in den Fenstern der Conciergerie, während die französische Metalband Gojira auf Balkonen spielte und ein Boot mit einer der bekanntesten Opernsängerinnen Frankreichs vorbeifuhr – die Feier war ein Kaleidoskop der Künste. All dies wurde von über 3000 Künstlern in der Innenstadt dargeboten.

Die Surf-Wettbewerbe finden übrigens weiter weg statt - bei Tahiti, was zu Französisch-Polynesien gehört. Dort gab es auch eine landestypische Feier, wie The Sydney Morning Herald zeigt: Highlights from the other Olympic opening ceremony.

Lady Gaga war ebenfalls ein Highlight des Abends. Mit ihrem Revuestück „Mon truc en plumes“ an der Seine mit Blick auf die Notre Dame begeisterte sie das Publikum. Französische Rapper wie Aya Nakamura traten zusammen mit der republikanischen Garde auf und boten eine bemerkenswerte Performance. Im Laufe des 4-stündigen Abends kamen so ziemlich alle Strömungen und Richtungen vor, inklusive Eurodance und französischsprachigen Klassikern.

Die musikalische Vielfalt reichte von traditioneller Oper und klassischem Ballett bis hin zu modernen Musikgenres wie Rap und Metal. Diese Mischung aus Alt und Neu, aus Tradition und Moderne, machte die Veranstaltung besonders einzigartig und spiegelte die reiche Kultur Frankreichs wider, die man auch in jeder Szene sah und die auf vielfältige Weise thematisiert wurde, auch in zahlreichen Einspielern.

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Den Abend über wurden viele bekannte französischsprachige Lieder gespielt und performt, darunter auch dieser Klassiker. Nur Daft Punk fehlten, dafür gab es Darude - Sandstorm.

Magie der Nacht

Das Sounddesign war hervorragend und kontinuierlich, der Spannungsaufbau meisterhaft. Besonders beeindruckend war eine Szene, in der ein metallenes Pferd – manche nennen es Steampunk Horse, andere Roboriver Horse oder Chrome Spirit Horse – mit einer Reiterin über die Seine glitt, kombiniert mit spannungsgeladener, elektronischer, atmosphärischer Musik. Trotz des kräftigen Regens, der am Vorabend noch als Nachteil empfunden wurde, trug das Wetter zur einzigartigen Atmosphäre bei. Die Lasershow und die Lichter kamen durch den Regen erst richtig zur Geltung.

Als es dunkel wurde, verwandelte sich die Seine in eine noch eindrucksvollere Kulisse. Eine Tanzbühne mit LED-Panels, die mit 9 km/h über das Wasser glitt, bot eine Plattform für Tänzer aus verschiedensten Subkulturen und Stilen. Drag Queens, LGBTQ-Anhänger und Personen verschiedenster Subkulturen zeigten eine wundervolle Vielfalt. Besonders bewegend war die Performance während der Lasershow am Eiffelturm, bei dem ein Tänzer das Lied in Gebärdensprache darstellte. Er trug große Metall-Tunnel, was dem Ganzen eine zusätzliche visuelle Komponente verlieh.

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Supernature lief während der Lasershow am Eiffelturm und ist eines meiner persönlichen Highlights des Abends.

Parade der Nationen

Die deutsche Delegation war relativ früh an der Reihe (Allemagne, in französischer alphabetischer Reihenfolge), was bedeutete, dass sie nicht so spektakulär war wie spätere Boote. Dennoch war es beeindruckend, wie über 80 Boote die Delegationen die Seine hinunter zum Trocadero brachten. Der Einlauf der Fahnen in den Trocadero war ebenso imposant. Die Vielzahl an Flaggen ließ das Herz jedes Vexikologen schneller schlagen. Kombiniert mit passender Musik und unzähligen Szenen aus vergangenen Sommerolympiaden war dies ein Highlight. Die olympische Flagge wurde von der erwähnten mysteriösen Reiterin gebracht, die auf besagtem metallenen Pferd über die Seine glitt.

Trotz kleiner Fehler, wie der falschen Ankündigung der südkoreanischen Delegation als Nordkorea (Die Japan Times berichtet: South Korea expresses 'regret' over Olympics opening ceremony gaffe) und der falsch herum gehissten olympischen Flagge (danke an den Kommentator der ARD, der darauf hinwies), war die Eröffnungsfeier ein voller Erfolg. Die New York Times kritisierte zwar die Veranstaltung als überladen (Opening Ceremony Misses the Boat), doch die meisten Zuschauer waren beeindruckt, wie man auch in den Nachrichten aus aller Welt nachlesen kann:

Die Übertragung lief auch soweit sehr gut. Lediglich beim Begleiten einiger Delegationen gab es einige kurze Bildaussetzer oder die Linse der Kamera war beschlagen bzw. voller Regentropfen. Das war für einige Länder unschön, gerade da jedes Land nur wenige Sekunden gezeigt wurde.

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Der Titelsong der olympischen Sommerspiele in Paris stammt von Victor Le Masne und ist hervorragend komponiert und umgesetzt.

Emotionale Höhepunkte

Die Reden waren niveauvoll und typisch olympisch, ohne den kommerziellen Touch, den man oft von Veranstaltern wie der FIFA kennt. Viele bekannte Sportler waren beim letzten Fackellauf dabei. Dieser beinhaltete nicht nur Paralympics-Athleten und Berühmtheiten wie Zidane oder Nadal, sondern auch den ältesten ehemaligen Olympiasieger Charles Coste, der mit 100 Jahren vor Ort war und das Feuer weiterreichte. Die moderne elektronische Musik sorgte für einen großen Spannungsbogen, bis das olympische Feuer entfacht wurde. Dieses stieg an einem Heißluftballon in die Luft, genau an der Stelle, wo der erste Heißluftballon damals in Paris in die Luft stieg.

Zum krönenden Abschluss sang Céline Dion vom Eiffelturm Edith Piafs bekanntes Lied „L'Hymne à l’amour“ – passender geht es kaum, findet auch der Guardian: Céline Dion returns to the stage to kick off Paris Olympics.

Ein globales Fest mit französischem Flair

Die Eröffnungsfeier war ein regelrecht episches Ereignis mit hoher Symbolik und einem kontemporären Flair, das den Esprit der modernen 2020er Jahre perfekt einfing. Mehr Farben, mehr Vielfalt, mehr Entertainment – es war eine Feier, die das moderne Frankreich in all ihrer Pracht in dieser Post-Corona-Zeit zeigten. Diese Feier war nicht nur ausgesprochen europäisch (inklusive EU-Flagge), sondern ein Weltereignis, wie es sich die Macher der modernen Olympischen Spiele in den 1890ern vorgestellt hatten. Es war eine Hommage an den Spirit des europäischen Sports, aber mit einer globalen Reichweite und Relevanz.

Auch wenn es schön gewesen wäre, live vor Ort zu sein, bot die Fernsehübertragung die umfassendste Perspektive auf das Ereignis, da man immer direkt bei den Highlights dabei ist. Tolle Zeiten, in denen wir leben, wo man so ein Ereignis auf diese Weise in Echtzeit erleben kann, auf einem großen Fernseher mit ordentlichem Surround-Klang! Und dem Wissen, dass diese Momente weltweit in unzählige Länder übertragen und dort ausgestrahlt und von Millionen Menschen verfolgt werden.

Ich kann jedem nur nahelegen, mal ein wenig durch die Feier zu zappen und sich selbst ein Bild von der Dimension zu machen, so lange man den kompletten Abend abrufen kann. Highlight-Videos zeigen zwar die wichtigsten Ausschnitte, aber der ganze Spannungsbogen und die Dimension des Ereignisses kommen auf diese Weise nur mäßig zur Geltung. Wie beispielsweise die steigende Spannung, während Nadal mit Serena Williams, Carl Lewis und Nadia Comaneci über die Seine fährt und die Fackel Richtung Louvre bringt, während Supernature gespielt und in Gebärdensprache performt wird, vor dem Eiffelturm mit Lasershow und den leuchtenden olympischen Ringen.

Hast du die Eröffnungsfeier auch gesehen? Was waren deine Highlights? Teile deine Eindrücke und kommentiere unten!

Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz (GPT-4o) erstellt. Neugierig, wie KI solche Texte, Bilder und Brandings aus eigenen Ideen erstellen kann? Erfahre mehr darüber auf der Webseite der Neoground GmbH.


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Sven Reifschneider
Über den Autor

Sven Reifschneider

Herzliche Grüße! Ich bin Sven, ein technischer Innovator und begeisterter Fotograf aus der malerischen Wetterau, in der Nähe des lebendigen Frankfurt/Rhein-Main-Gebiets. In diesem Blog verbinde ich mein umfangreiches technisches Wissen mit meiner künstlerischen Leidenschaft, um Geschichten zu erschaffen, die fesseln und erleuchten. Als Leiter von Neoground spreng ich die Grenzen der KI-Beratung und digitalen Innovation und setze mich für Veränderungen ein, die durch Open Source Technologie Widerhall finden.

Die Fotografie ist mein Portal, um die flüchtige Schönheit des Lebens auszudrücken, die ich nahtlos mit technologischen Einsichten verbinde. Hier trifft Kunst auf Innovation, jeder Beitrag strebt nach Exzellenz und entfacht Gespräche, die inspirieren.

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